SüdSerbien neu

Kulturhorizonte e. V. Marburg
 
Gesprächsstoff für Winterabende

Serbia

Vom 16. August bis 22. August waren die Friedensgruppen aus Belgrad und Bujanovac in Hessen.

Die Gemeinde Bujanovac liegt in Südserbien an der Grenze zu Mazedonien und zum Kosovo und wird von drei Ethnien bewohnt.

Diese Region leidet unter extrem hoher Arbeitslosigkeit, Wasser- und Energiemangel sowie an den Folgen der im Krieg 1999 von den USA und der NATO abgeworfenen uranium­gehärteten Bomben. Die Krebsrate stieg um 50% seit1999.

Extremistische Anschläge der neu gegründeten „albanischen nationalen Befreiungs-Armee” (ANA) haben ein Großalbanien zum Ziel, das Teile Südserbiens und Mazedoniens in das Kosovo und dieses Albanien einverleibt.

                  In einer solchen Situation Friedensarbeit zu leisten, ist eine Kunst.

Gruppendiskussion   Friedensinitiative in Bujanovac

  Branka Jovanovic, die Direktorin und Projektleiterin des Vereins „Verantwortung  für die Zukunft“ hat kurz nach dem Krieg 1999 mit ihrer Friedensinitiative in Bujanovac die ersten Kontakte zwischen Serben und Albanern wiederhergestellt. 

Sie hat den Verein „Nachbarn für den Frieden” mitbegründet und Jugendzentren initiiert. Durch mehr als 400 Projekte zu wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, sportlichen Bereichen hat sie mit den Aktivisten Frieden und internationale Völker­­verständigung in Gang gesetzt, die heute etwa 2000 Menschen erreichen. Diese Projekte wurden weitgehend vom Deutschen Auswärtigen Amt und Friedensinitiativen aus Deutschland und anderen Ländern finanziert.

Ziel dieser Reise der je 26 albanischen, sowie 26 serbischen und einem Roma von 200 Aktivisten der Jugendzentren aus der Gemeinde Bujanovac war es, das Land der Sponsoren kennen zu lernen und sich als Teil der wechselvollen Geschichte Europas am Beispiel Hessens zu erfahren. 

Für Reisekosten, Übernachtung und Verpflegung in Hessen kamen auch jetzt das Deutsche Auswärtige Amt und Friedensinitiativen wie „Die Schwelle”, Klaus Blessing mit seiner „Initiative zur Selbsthilfe: Internationale Spiel- und Sportprojekte”, die Sparkasse Marburg-Biedenkopf, das „Marburger Forum” und Privatpersonen auf. Der Musiklehrer Dieter Mosburger stellte die Fahrtroute zusammen. Der gemeinnützige Vereinin Marburg „Kulturhorizonte”hat in Kooperation mit Branka Jovanovic, das Kultur­programm entwickelt und Dr. phil. Ilina Fach begleitete die Gruppenreisen im historischen und kulturellen Hinblick.

Jugendaustausch  fördert Freundschaft

Gruppe aus Süd Serbien   Mit großer Begeisterung besuchten die Gäste den Hessenpark und zahlreiche Sehenswürdigkeiten in Marburg, Weilburg, Runkel-Schadeck, Limburg und Frankfurt.

In Marburg fand ein Empfang beim Oberbürgermeister Egon Vaupel statt, den 8 Geigenschüler des Solobratschisten der Gießener Philharmonie, Konstantin Jochim, von der Musikschule „Klassika” begleiteten.

„Diese Reise spielt eine große Rolle für die Zukunft jedes Teilnehmers”, betonte Herr Oberbürgermeister Egon Vaupel.

„Es gibt ein gutes Beispiel”, sagte er weiter. “Deutsche und Franzosen haben früher viele Kriege zusammen geführt. Es gab keine Zeit, wo keine Kriege waren. Seit Jahren sind beide Nationen intensiv befreundet. Diese Freundschaft ist nicht durch die Politik entstanden. Politik hat nur den Rahmen gesetzt. Sie ist durch Jugendaustausch entwickelt worden. Es wird erwartet, dass jeder von uns eine Verantwortung für die Zukunft und die Familie übernimmt. Frieden und Freundschaft sind das Wichtigste, das wir unseren Kindern geben können.”

Mit großer Begeisterung besuchten die Gäste den Hessenpark und zahlreiche Sehenswürdigkeiten in Marburg, Weilburg, Runkel-Schadeck, Limburg und Frankfurt.

In Marburg fand ein Empfang beim Oberbürgermeister Egon Vaupel statt, den 8 Geigenschüler des Solobratschisten der Gießener Philharmonie, Konstantin Jochim, von der Musikschule „Klassika” begleiteten.

„Diese Reise spielt eine große Rolle für die Zukunft jedes Teilnehmers”, betonte Herr Oberbürgermeister Egon Vaupel.

„Es gibt ein gutes Beispiel”, sagte er weiter. “Deutsche und Franzosen haben früher viele Kriege zusammen geführt. Es gab keine Zeit, wo keine Kriege waren. Seit Jahren sind beide Nationen intensiv befreundet. Diese Freundschaft ist nicht durch die Politik entstanden. Politik hat nur den Rahmen gesetzt. Sie ist durch Jugendaustausch entwickelt worden. Es wird erwartet, dass jeder von uns eine Verantwortung für die Zukunft und die Familie übernimmt. Frieden und Freundschaft sind das Wichtigste, das wir unseren Kindern geben können.”

Sportaktivitäten                    Sportspiele als Friedensförderung

Da der Sport im Gegensatz zur Politik als  unparteiisch gilt, kann er seine brückenschlagende Wirkung aus­spielen.

Klaus Blessing, der Organisator zahlreicher Sportanlagen in Südserbien, organisierte in Frankfurt den Besuch der Börse, des Pauls­kirchenparlaments, des Waldstadions, den Empfang bei einem Stadtratsvertreter im Römer sowie ein von den Jugendlichen gewünschtes Fuß­ballspiel.

Die Mannschaft aus der Gemeinde Bujanovac siegte über die multiethnisch zusammengesetzte Mannschaft des deutschen Vereins. Sie waren sehr glücklich. Als Preis erhielten sie T-Shirts und zwei Fußbälle, die nach der Blindziehung von Zetteln auf Sportaktivitätenjeweils ein serbisches und ein albanisches Dorf verteilt wurden. Der junge Roma-Torwart bekam ein Plakat aus dem Senkenbergmuseum. 

Es war das erste Mal, dass eine multi-ethnische Gruppe aus Südserbien nach Westeuropa einreisen durfte. Solche Kulturreisen sind für Menschen wichtig, da sie ihren Horizont weiten, den Geschmack  bilden und Toleranz gegenüber ausländischer Kultur entwickeln können.

„Der Besuch wird Gesprächsstoff für Winterabende sein“, meinte Branka Jovanovic Die begeisterten Teilnehmer wollten gern wieder­kommen, sofern die Politik es erlaubt. Sie planen jetzt eine Ausstellung über ihre Reiseerlebnisse im Sandzak und in Bujanovac.

Text: von “Kulturhorizonte e. V.”, Marburg

Fotos: von Klaus Blessing, „Initiative zur Selbsthilfe: Internationale Spiel- und Sportprojekte”, Frankfurt

 

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